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Erna Grabner

13. Humus-Tage in der Ökoregion Kaindorf: Chance für Landwirte und Klima

Am Montag, dem Humus-Fachtag, stehen Berichte von Praktikern im Vordergrund. Es werden auf viele konkrete Fragen praktische Antworten geliefert: Wie gelingt Humusaufbau in der Permakultur? Kann in unserem Klimagebiet auch ein Direktsaatsystem funktionieren bzw. unter welchen Voraussetzungen ist man damit erfolgreich? Wie kann der Boden aktiv geschützt werden? Zudem werden erfolgreichen Humus-Landwirten wieder ihre Humus-Zertifikate überreicht.

Am Dienstag, dem Kompost-Fachtag, werden in mehreren Themenblöcken hochaktuelle Herausforderungen behandelt: Wie kann man Humusaufbau zusätzlich zur Kompostausbringung fördern? Wie kann Gülle nachhaltig eingesetzt werden und den Humusaufbau begünstigen? Welche Rechte haben Landwirte in der Kompostierung? Was ist der neueste Wissensstand im Bereich biologisch abbaubarem Plastik?

Des Weiteren erhalten die Teilnehmer aktuelle Informationen über die Internationalisierung des Humus-Aufbauprogramms, dem sich beispielsweise Friesland (Niederlande) im November des vergangenen Jahres angeschlossen hat. Aktuell bewirtschaften 210 Landwirte in ganz Österreich 2.350 Hektar Ackerboden nachhaltig. Die positiven Auswirkungen sind sehr vielfältig:

  • Humusböden speichern viel mehr Wasser (Prävention von Ab- und Überschwemmungen, Ertragssicherheit bei Trockenheit)
  • Ausgewogene Bodenbiologie stärkt Pflanzen und reduziert den Einsatz von Dünge- und Spritzmittel
  • CO2 wird nachweislich in großen Mengen im Boden gebunden (Klimaschutz)
  • Humusböden können Nitrat deutlich besser fixieren (Grundwasserschutz)
  • Humusböden minimieren die Erosion durch Wind und Wasser
  • Landwirte werden zu Klimaschutzwirten

Landesrat Johann Seitinger, Lebensressort Steiermark: „Seit 2007 sind die Humus-Tage alljährlich ein Fixpunkt für die Creme de la Creme der weltweiten Humusforschung. Es macht mich stolz, dass die Ökoregion Kaindorf als Themenführer im Humusaufbau in aller Welt anerkannt ist. Das hervorragende Programm für den Humusaufbau bietet eine Riesenchance für unsere Böden und lässt unsere heimischen Landwirte aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“

Gerald Dunst, Leiter der AG Landwirtschaft der Ökoregion Kaindorf: „Das Potenzial des Humus-Aufbaus ist weit größer, als wir das ursprünglich angenommen haben. Wir freuen uns über unsere heimischen und internationalen Partner, die sich vermehrt unserem Programm anschließen. Gemeinsam wollen wir vor allem unseren Landwirten praktisches Wissen mit auf den Weg geben, wie sie noch effizienter Humus aufbauen und damit unsere Umwelt und unser Klima schonen können. Dazu wollen wir ein Forschungs- und Kompetenzzentrum in der Ökoregion Kaindorf aufbauen.“

Vizepräsidentin
Maria Pein, Landwirtschaftskammer Steiermark: „Je weniger Acker wir haben, desto wichtiger wird die Ertragssicherheit. Deshalb setzt die Landwirtschaftskammer Steiermark alles daran, die Themen Humuserhalt, Fruchtfolge, Biodiversität, Erosionsschutz, Bodenverdichtung, Bodenwasser- und Bodenlufthaushalt anzusprechen. Mit unserem Versuchswesen testen wir mit innovativen Landwirten neue Kulturen und Bodenbearbeitungstechniken. Ziel ist es, unsere Böden bestmöglich auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten.“

Moderiert wird die zukunftsweisende Veranstaltung von ORF-Biogartenexpertin Angelika Ertl-Marko.

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