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Digitalfoto Grabner

20 neue Gärten für Schmetterlinge!

Die KLAR! Ökoregion Kaindorf und die Initiative „NATUR im GARTEN“ Steiermark präsentierten am 14.10. gemeinsam mit dem Nachhaltigkeits-Landesrat Hans Seitinger die steirischen Gemeinde Schmetterlings-Gärten!

Einen wichtigen Beitrag zur Arterhaltung und Umweltschutz nehmen 20 steirische Gemeinden sehr ernst. Diese Vorbild-Gemeinden haben mit der fachkundigen Betreuung seitens „NATUR im GARTEN“ Steiermark rund 20.000 m² Schmetterlings-Gärten auf öffentlichen Grünflächen angelegt. Diese Gärten bieten einen neuen Lebensraum für stark gefährdete Insekten. Schmetterlinge zählen zu den Lebewesen, die wir nicht missen möchten und um ein Verschwinden zu verhindern, muss jetzt gehandelt werden.

„Der Erhalt der Biodiversität ist die Grundlage für den nachhaltigen Umgang mit der Natur. Neben unseren vielfältigen Bestrebungen in der Landwirtschaft fördern wir auch mit den Schmetterling-Gärten der Gemeinden die Artenvielfalt in der Steiermark. Abwechslungsreiche und naturnahe Grünräume bieten Insekten und vielen anderen Tieren wertvollen Lebensraum. Mit dieser Initiative schärfen wir das Bewusstsein für die Bedeutung der Biodiversität und schaffen zusätzlichen Lebensraum für Schmetterlinge und Insekten“, erläutert Nachhaltigkeitslandesrat Hans Seitinger.

Die Steiermark ist eines der sieben Bundesländer in denen das nationale Projekt „Schmetterlinge fördern“ umgesetzt wird. In 85 Gemeinden entstanden nun Schmetterlings-Gärten zur Förderung dieser stark gefährdeten Falter. Jede dieser Gemeinden nimmt mit einer Fläche von rund 1000m² teil und bekam von der Initiative „NATUR im GARTEN“ neben der Beratung zum Bau der Schmetterlings-Gärten auch das Saatgut und Gehölze zur Verfügung gestellt. Unterstützt wird das Projekt von Bund, Land und der Europäischen Union. 

Was ist aber das Besondere an diesem Projekt und den entstehenden Schmetterlings-Gärten?  

Es handelt sich dabei nicht nur um herkömmliche Blumenwiesen, sondern um drei unterschiedliche Saatgutmischungen dafür, welche auf die jeweilige Region abgestimmt sind. Durch ihre Mischung von heimischen Kräutern, Blumen und Gräsern werden sie die Flächen in Naturwiesen verwandeln.

Die Saatgutmischungen werden die Flächen von unterschiedlich hohen Bereichen möglich machen, die von maximal 40 cm bis hin zu 250 cm hoch sein werden. Diese Flächen werden unterschiedlich oft und zu verschieden Zeiten gemäht werden, sodass für Schmetterlinge und andere Insekten wichtige Strukturen entstehen können.

Zudem werden die Flächen mit heimischen Sträuchern ergänzt, die den Raupen als Kinderstube und deren Blätter als Nahrung dienen. Zu den heimischen Gehölzen zählen etwa der Schlehdorn, der für Segelfalter und Kleines Nachtpfauenauge lebenswichtig ist oder der Kreuzdorn, dessen Blätter etwa den Zitronenfalterraupen Nahrung spenden.

Der Schmetterlings-Garten wird sich die nächsten Jahre schrittweise entwickeln, die Gehölze werden größer werden und die Wiesenflächen werden ihr Gesamtbild von Jahr zu Jahr verändern. Es braucht Geduld, bis die Flächen ihre gesamte Pracht entfalten können, denn im Gegensatz zu einer gewöhnlichen einjährigen Blumenwiesenmischung aus dem Baumarkt, wurden bei den Mischungen ausschließlich heimische Arten verwendet, die erst nach Jahren ihre gesamte Schönheit entfalten werden. Doch genau diese Besonnenheit braucht es, damit diese Flächen für Schmetterlinge sowie zahlreiche andere Insekten optimalen Lebensraum bieten können und dadurch einen wichtigen Beitrag zur Arterhaltung und dem Umweltschutz liefern. 

Zusätzlich soll durch dieses Projekt die Bevölkerung nicht nur für das Thema Schmetterlinge sensibilisiert werden, sondern aktiv aufgerufen werden, etwas gegen das Artensterben zu tun. Gärten und Grünräume können für viele Arten Schutzräume und das passende Angebot an Futterpflanzen liefern.

„Schmetterlinge sind hochspezialisierte Wesen, die seit jeher durch ihre Farbenpracht das Gemüt der Menschen berühren. Neben der Optik haben Schmetterlinge aber auch im ökologischen Netz eine sehr hohe Bedeutung, die auch tief in das menschliche Dasein wirkt. Seit etwa einem Jahrhundert nehmen die Bestände dieser Wesen stetig ab und das mit zunehmender Geschwindigkeit. Für Ihre Entwicklung brauchen Falter Platz und Zeit. Deshalb sind selten gemähte oder ungemähte Stellen, blütenreiche Bereiche, Hecken so wichtig. Jeder kann dabei helfen solche Orte zur Verfügung zu stellen“, so Mag. Trummer-Fink, Europaschutzgebietsbeauftragter Land Steiermark.

Umweltschutz und Artenschutz beginnt in diesem Sinn direkt vor der Haustüre, sei es im Garten oder auf Grünräumen der Gemeinde.


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